Die RAMDRIVE.SYS erstellt ein virtuelles Laufwerk im Arbeitsspeicher Ihres Systems. Mit diesem virtuellen Laufwerk wird ein Festplattenlaufwerk simuliert. Ein virtuelles Laufwerk wird gelegentlich auch als virtuelle Festplatte oder virtueller Datenträger bezeichnet. Virtuelle Laufwerke sind wesentlich schneller als Festplattenlaufwerke, da die Informationen, die sie enthalten, immer im Arbeitsspeicher geladen sind. Virtuelle Laufwerke sind temporär: alle Daten, die Sie auf einem virtuellen Laufwerk speichern, gehen beim Ausschalten Ihres Computers verloren. Sie können beliebig viele virtuelle Laufwerke definieren. Die Höchstzahl wird lediglich von der Größe des in Ihrem Computer vorhandenen Speichers limitiert. Für jedes gewünschte virtuelle Laufwerk fügen Sie hierfür eine RAMDRIVE.SYS-Befehlszeile in die Datei CONFIG.SYS ein.
Syntax
device.[Laufwerk:][Pfad]ramdrive.sys [Laufwerksgröße Sektorgröße] Vel/al device.[Laufwerk:][Pfad]ramdrivesys [Laufwerksgröße Sektorgröße Einträge] Vel/a I Parameter
[Laufwerk:] [Pfad]
Bezeichnet die Position der Datei RAMDRIVE.SYS.
Laufwerksgröße
Gibt die Größe des virtuellen Laufwerks in KB an. Gültige Werte für Laufwerksgröße sind 4 (4 KB) bis 31744 (31 MB). Der Standardwert ist 64.
Sektorgröße
Gibt die Sektorgröße der virtuellen Festplatte in Byte an. Gültige Werte für Sektorgröße sind 128, 256 und 512. Der Standardwert ist 512. Wenn Sie einen Wert für den Parameter Sektorgröße angeben, müssen Sie ebenfalls einen Wert für den Parameter Laufwerksgröße angeben. Sie können zwar den Wert für Sektorgröße ändern, jedoch wird der Standardwert strengstens empfohlen.
Einträge
Legt fest, wieviele Dateien und Verzeichnisse Sie im Stammverzeichnis des virtuellen Laufwerks erstellen können. Gültige Werte für Einträge sind 2 bis 1024. Der Standardwert ist 64. Wenn Sie einen Wert für den Parameter Einträge angeben, müssen Sie ebenfalls Werte für die Parameter Laufwerksgröße und Sektorgröße angeben.
Optionen
le
Erstellt das virtuelle Laufwerk nicht im Expansionsspeicher oder im konventionellen Arbeitsspeicher, sondern im Erweiterungsspeicher.
/a
Erstellt das virtuelle Laufwerk nicht im Erweiterungsspeicher oder im konventionellen Arbeitsspeicher, sondern im Expansionsspeicher.
Hinweise zur AMDRIVE.SYS
Verwenden des Parameters Einträge RAMDRIVE.SYS rundet die Anzahl, die Sie angeben, auf die nächste Sektorgrenze auf. Ist nicht genügend Speicherplatz vorhanden, um das virtuelle Laufwerk so wie angegeben zu erstellen, versucht RAMDRIVE.SYS das Laufwerk mit maximal 16 Verzeichniseinträgen zu erstellen. Dies erzeugt möglicherweise ein virtuelles Laufwerk mit einem anderen Limit als dem vorgegebenen.
Verwenden des konventionellen Arbeitsspeichers Obwohl es nicht zwingend erforderlich ist, einen Speichertyp anzugeben, empfiehlt es sich doch sehr, dies zu tun. Wenn Sie sowohl die Option /e als auch die Option /a weglassen, verwendet RAMDRIVE.SYS den konventionellen Arbeitsspeicher Ihres Systems zum Erstellen eines virtuellen Laufwerks. Dies führt zu einer Einschränkung des verfügbaren Arbeitsspeichers für Ihre Programme. Die Verwendung des konventionellen Arbeitsspeichers für ein virtuelles Laufwerk ist nur dann angezeigt, wenn Sie weder über Erweiterungsspeicher oder Expansionsspeicher noch über ein Festplattenlaufwerk verfügen. Ein virtuelles Laufwerk kann die Geschwindigkeit eines Systems mit Diskettenlaufwerken erheblich vergrößern, so dass der Verlust eines Teils des konventionellen Arbeitsspeichers gerechtfertigt sein kann.
Verwenden von Erweiterungsspeicher Wenn Sie in Ihrem System (beginnend an der 1-Megabyte-Grenze) Erweiterungsspeicher installiert haben, können Sie diesen für eine oder mehrere virtuelle Laufwerke verwenden. Wenn RAMDRIVE.SYS Erweiterungsspeicher verwenden soll, müssen Sie zunächst HIMEM.SYS oder einen anderen Manager für den Erweiterungsspeicher, der den Lotus/Intel/Microsoft/ASTErweiterungsspeicher-Spezifikationen (XMS) genügt, installieren. In Ihrer Datei CONFIG.SYS muss der Befehl device, der den XMS-Erweiterungsspeicher-Manager installiert, vor den Befehlen stehen, die das virtuelle Laufwerk installieren.
Verwenden von Expansionsspeicher Wenn Sie für RAMDRIVE.SYS Expansionsspeicher verwenden möchten, müssen Sie Ihr System so konfigurieren, dass Expansionsspeicher verfügbar ist. Die Befehlszeile für den Expansionsspeichertreiber (beispielsweise EMM386.EXE) muss in der Datei CONFIG.SYS vor der deviceBefehlszeile für RAMDRIVE.SYS erscheinen. Der Manager für den Expansionsspeicher muss den Lotus/Intel/Microsoft-Expansionsspeicher-Spezifikationen (LIM EMS) genügen.
Verbessern der Leistung eines virtuellen Laufwerks Optimale Ergebnisse mit einem virtuellen Laufwerk lassen sich erzielen, wenn Sie eine Umgebungsvariable TEMP definieren und so setzen, dass sie auf ein Unterverzeichnis auf dem virtuellen Laufwerk zeigt.
Beispiele zur AMDRIVE.SYS
Um ein virtuelles Laufwerk im Erweiterungsspeicher zu erstellen und RAMDRIVE.SYS 64 KB (Standardwert) des Erweiterungsspeichers zuzuweisen, fügen Sie die folgende Zeile in Ihre Datei CONFIG.SYS ein:
devicearamdrive.sys /e
Da in dieser Befehlszeile weder eine Laufwerks. noch eine Pfadangabe erscheint, sucht MS-DOS die Datei im Stammverzeichnis des Startlaufwerkes. Angenommen, Sie wollen RAMDRIVE.SYS im Expansionsspeicher installieren und
4 MB (4096 KB) des Expansionsspeichers für das virtuelle Laufwerk zuweisen. Um dies zu tun und außerdem anzugeben, dass sich die Datei RAMDRIVE.SYS im Verzeichnis \DOS auf dem Laufwerk C befindet, fügen Sie die folgende Zeile in Ihre Datei CONFIG.SYS ein:
device=c:\dos\ramdrive.SYS 4096 /a
Das letzte Beispiel weist RAMDRIVE.SYS 1024 KB des Erweiterungsspeichers zu. Dieser Befehl erstellt ein virtuelles Laufwerk mit 512-Byte-großen Sektoren und maximal 1024 Einträgen in seinem Stammverzeichnis. Um dies zu tun und außerdem anzugeben, dass sich die Datei RAMDRIVE.SYS im Verzeichnis \GERAETE auf dem Laufwerk D befindet, fügen Sie die folgende Zeile in Ihre Datei CONFIG.SYS ein:
device=d:\geraete\ramdrive.SYS 1024 512 1024 /e